Eine glückliche Ehe: eine Ehe, in der die Frau ein bißchen blind und der Mann ein bißchen taub ist.

Na das sind doch die besten Voraussetzungen, oder?
Lydia übersieht geflissentlich (nicht immer, aber oft genug) meine Neigungen zum Chaos und ich... tja, dass ich ein bißchen taub bin, ist hinlänglich bekannt.

Nun aber zum Kern der Sache... lange genug gewartet habts ihr ja..

Mein Hochzeitstag begann damit, dass Lydia sich gleich nach dem Aufstehen zu ihrer Familie vertschüsste, was mir ganz Recht war, da es Probleme mit meiner Morgengabe gab...
jedenfalls musste ich die Morgengabe noch am Tag der Hochzeit auf der Mariahilfer Straße holen... die Zeit war knapp, denn inzwischen waren meine Eltern inklusive Tanten und Oma aus Frankreich auch schon unterwegs nach Wien...
am Heimweg vom Juwelier sah ich, dass nicht nur ich Stress hatte, denn ich traf meinen Trauzeugen (Bruder) und den Verlobten meiner Schwester, die sich noch schnell mal ein Hemd kaufen mussten... mein Bruder wusste eh erst seit knapp 7 Wochen, dass ich an dem Tag heirate...

Natürlich war meine Familie früher da, als erwartet und ich noch nicht zu Hause, also musste ich sie in unser Stammlokal bei unserer Wohnung ums Eck schicken...
dort angekommen, realisierte ich, dass überraschenderweise ALLE französischen Tanten mitgekommen waren, anstatt nur einer... eh kloar, aber für solche Aktionen liebe ich meine Family auch...

Dann ging es ab in die Wohnung, die zwar mit 100 qm recht groß ist, aber wenn 10 Personen sich für die Hochzeit stylen, dann kann's recht eng werden...

Später fuhren wir im Konvoi zum Cobenzl, wo im Weinkeller die Hochzeit stattfand... sehr romantisch mit Kerzen beleuchtet im alten Gewölbe...

Ach ja... Lydia hat mir vorher wochenlang erzählt, das Hochzeitskleid wäre in leichtem Rosa... ("Anderes Rosa"), meiner HASS-Farbe, entsprechend gespannt war ich, wie hässlich das Teil sein würde...


Aber nein... ich bin nach allen Regeln der Kunst verarscht worden... es war weiß!
Wofür sie sich ein kurz geflüstertes "Bitch!" gefallen lassen musste, als sie neben mir stand...

Die Blumenmädchen und -burschen haben ihre Aufgabe aber irgendwie nicht verinnerlicht und sind ohne Blumen streuen durchmarschiert... ich tippe auf Lampenfieber...

Und die Ly war wunderschön...
ganz nebenbei: Ich konnte mich auch sehen lassen, oder? ;)


Aus irgendeinem Grund fanden wir das Ganze ziemlich lustig, nur können wir uns beim besten Willen nicht mehr erinnern, was uns die ganze Zeit zum Lachen gebracht hat... wir wissen nur noch, dass wir die ganze Zeit getuschelt haben...



Die beiden Trauzeugen nahmen die Sache jedenfalls sehr ernst...




Der entscheidende Moment, den ich natürlich a bisserl vermasselt habe... anstatt ihren Ring zu nehmen, um ihn ihr anzustecken, nahm ich meinen zuerst... aber letztendlich hab ichs doch noch richtig gemacht....



Und dann wurde quasi die Ehe vollzogen... (sparts euch die Kommentare von wegen Vollzug in Hochzeitsnacht blahblah ;) )


Beim Unterschreiben habe ich noch genau geschaut, ob sie auch richtig den Namen schreibt (MUHR!)...



aber um meinen Deppenstatus einzuzementieren, schaffte ich meinen eigenen Vornamen net so richtig...


Wir waren glücklich, dass alles so geklappt hat... so Kleinigkeiten sind normal und eine "perfekte" Hochzeit hätte eh nicht zu uns gepasst... so wie der Tag war und letztendlich ausgeklungen ist, war er für uns perfekt...

Nach den Gratulationen mussten wir noch der Fotografin zur Verfügung stehen (die ihren Job jedenfalls super gemacht hat)...

aber das Posen ließen mein Bruder und ich uns nicht nehmen ;)




Der Schöne und das Biest!



ALLE Hochzeitsfotos und von der Feier im Selbstverständlich an der Alten Donau gibt's hier (Achtung, unter "Fotografin" gibts nochmal 137 Fotos!!)

und Ly's Bericht hier...