Freitag, November 10, 2006

Wie weit soll Toleranz gehen?



Zeit-Artikel


Ich beziehe mich hierbei zum einen auf obig verlinkten Artikel in der "Zeit", der auf verschärfte Maßnahmen gegen Sexualstraftäter und Kinderschänder in Kalifornien verweist, zum anderen auch Gedanken die mich dahingehend seit Jahren beschäftigen, was die Rechtslage betrifft.
Jedenfalls, Kalifornien hat mit der Registrierungspflicht, die auch öffentlich aufscheint, eh schon scharfe Gesetze, die mit "Jessica's Law" noch härter werden. Ich zitiere: "Das Gesetz sieht deutlich längere Haftstrafen für Vergewaltiger und Kinderschänder vor. Sie sollen nie wieder näher als 700 Meter an Schulen, Parkanlagen oder Spielplätze herankommen dürfen. Ein GPS-Gerät, dass die Täter nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis am Körper tragen müssen, soll die Kontrolle darüber gewährleisten, ob sich die entlassenen Häftlinge an diese Sperrzonen halten - bis zu deren Lebensende."
Im Zeit-Artikel werden auch die Probleme erwähnt im Zusammenhang mit diesem Gesetz, aber ich möchte gleich einmal festhalten: JA JA JA.. Richtig so!

Ich bin wirklich ein toleranter Mensch, und was Menschenrechte betrifft, auch sehr engagiert. Aber bei Sexualstraftaten, insbesondere gegen Kinder, weiß ich nicht so recht, wohin mit meiner Toleranz. Da bin ich eher ein Verfechter der Drakonie!
Ich sage schon lange, grundsätzlich jedem Kinderschänder den Schwanz abzuhacken. Und das ist wirklich mein voller Ernst.
Es entzieht sich für mich jedem Verständnis, so etwas einem Kind anzutun und die Argumentation "Schwere Kindheit/ Krankheit etc." greift bei mir nunmal nicht.


Natürlich ist die öffentliche Brandmarkung von Kinderschändern nicht frei von gewissen Zweifeln, aber ich meine, das haben die Täter sich selbst zuzuschreiben. Da wurde eine Grenze überschritten die völlig inakzeptabel ist und mit keinem Argument der Welt zu entkräften ist.
Ähnlich geht's mir mit der Todesstrafe. Ich bin mir wirklich unsicher, dafür oder dagegen zu sein. Ich stelle mir immer vor, wie jemand aus meiner Familie umgebracht, oder meine zukünftige Tochter missbraucht wird. Natürlich ist dann mein Urteil subjektiv, aber ehrlich, in der Nähe des Täters sollte ich mich nicht befinden. Auch wenn ich glaube, dass die Verantwortung meiner Familie gegenüber mich zurückhalten würde, herausfordern möchte ich meinen inneren Schweinehund in diesem Falle nicht!

Und die Tatsache, wie die Gesetzeslage ist in solchen Fällen, treibt mich zum Teil zur Weißglut, wenn Kinderschänder 4 Jahre im Gefängnis erhalten.. Betrüger und etc. zum Teil mehr ausfassen.
Und bitte mir keine Polemik vorwerfen! Die Probleme in diesem Bereich sind offensichtlich!

8 Kommentare:

Subfraut hat gesagt…

nun.. Therapie finde ich grundsätzlich auch gut... nur sind es schon ziemlich viele Fälle, die nach einer "Therapie" vorzeitig entlassen wurden (!!) und, obwohl sie ja geheilt sind und keine Gefahr mehr für die Gesellschaft blablblablabla... trotzdem wieder bei der nächstbesten Gelegenheit über Kinder hergefallen sind.
Sorry .. nein .. wenn schon Therapie, dann lebenslänglich (aber WIRKLICH lebenslänglich) oder Schwanz ab!
Stellt euch vor er wäre angeblich gesundtherapiert und gründet eine Familie ... vielleicht gehts gut .. aber das vielleicht stört mich dabei...
wie im artikel auch nachzulesen ist, sind 90 % aller Fälle innerhalb der Familie oder Bekanntenkreis (wohl auch ein Grund warum viele Fälle nicht rauskommen)

Lia hat gesagt…

tja allerdings, sehr schwieriges thema. in einem muss ich mal ganz klar zustimmen: die haftstrafen sind zu gering, das ist finde ich ganz klar. außerdem gibt es ja sehr oft fälle von leuten die aus der haft draußen und schon im nächsten verbrechen drinnen sind ... das kann es ja wohl wirklich nicht sein.

@ronni: ich glaube auch dass therapie sehr oft helfen kann. trotzdem denke ich man sollte die täter jetzt nicht aus der haft entlassen und dann sollen sie sich einfach nur einmal in der woche zur therapie melden ... und den rest der zeit machen sie wer weiß was. entweder find ich sollten sie dann länger in haft bleiben + gleichzeitig therapie machen (passiert ja zum teil eh) oder außerhalb der haft irgendwelchen kontrollmaßnahmen unterliegen ... einfach damit keine "rückfälle" passieren. denn sowas finde ich immer extrem schlimm: wenn schon vorbestrafte und in haft gewesene leute wieder über kinder herfallen ... da fragt man sich einfach: hätte man das nicht verhindern können? wenn man eh schon weiß dass derjenige eine dementsprechende "neigung" hat?

stuggigirl hat gesagt…

Aloha
Wie Ronni direkt so schoen bemerkte, scheiss kompliziertes Thema.
Taeter sind von vorne herein schon von der Gesellschaft verurteilt. Die staerke der Beweislast schlaegt sich letztlich auch im Urteil nieder. Dementsprechend kommt das mindest Strafmass bei schweren Faellen auch nicht in Betracht. Taeter ist nicht gleich Taeter, warum sollte jemand der nem Kond mal im Affekt eine gescheuert hat so schwre bestraft werden?
Demnach halte ich die Rechtssprechung in Kalifornien fuer komplett uebertrieben, wie fast alles was die Amis tun.
Gruessle
NLC

Subfraut hat gesagt…

Ähm ... NUR sexualstraftäter werden mit Jessicas Law so hart bestraft ... sonst keiner ;) ...
also diese Zonen und GPS-Geräte werden dann nur für Sex-Täter gelten

stuggigirl hat gesagt…

Definitionssache, hab das und eher so verstanden das beide Gruppen betroffen sind.
Finde es einfach schwierig als externer eurteilen zu koennen wo eine Noetigung anfaengt.
Find das eh nicht in Ordnung was die Amis mit S. Hossein gemacht haben. Hitler haben se gestuerzt, mal sehen wann Bush dran ist. Obwohl, hierfuer ist ja letztlich euer Arni verantwortlich.
Aber wollen wir die Amis als Massstab fuer unsere Rechtssprechung haben? Denke kein Verbrechen ist so schlimm als das die Todesstrafe angemessen ist. Der Mensch hat die Grenze des natuerlich Moeglichen schon seit vielen Jahren ueberschritten. Sollten wir uns da noch wundern das Gewalt und Kriminalitaet in jeglicher Hinsicht zur Tagesordnung gehoert?
Es ist schoener einen Menschen zu verstehen als ueber ihn zu Urteilen.
Groetjes
TNLC

Norbert Hillinger hat gesagt…

misch mich nur kurz in die diskussion ein, weil ich mir absolut nicht sicher bin, wie ich denken soll darüber. die gefühle, die einem hochkommen, wenn man die berichterstattung über Mario M., den Vergewaltiger der kleinen Stefanie, verfolgt, kann man einfach nicht beschreiben!
was ich eigentlich sagen wollte: Mein Filmtipp zu diesem Thema ist The Woodsman, ein sehr umstrittenes Drama mit Kevin Bacon in der Hauptrolle eines entlassenen Pädophilen, der versucht, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Unbedingt ansehen!

Subfraut hat gesagt…

JA! Habe The Woodsman auch gesehen, finde ihn auch sehr sehr gut... und man kommt zum Nachdenken.. und ich habe auch nach diesem Film sehr viel nachgedacht... bin aber zum selben Schluss gekommen wie zuvor... Sicherheit von Kindern hat in meinen Augen IMMER Vorrang!
Und wenn es das Kind von Adolf Hitler wäre, dafür kann es auch nix... der Erwachsene hat sich für sein Handeln zu verantworten und es obliegt der Gesellschaft, Handeln, das anderen Menschen Schmerz zufügt, zu unterbinden...

Lexusladylena hat gesagt…

Schwanz ab, ist keine 100%ige Lösung... diese Schweine finden andere Wege, um ihre Opfer fürs Leben zu zeichnen!!!!